Pfarrkirche Prien am Chiemsee
Erneuerung der Beschallungsanlage in der Pfarrkirche Prien am Chiemsee
Bereits Ende 2019 durften wir im Auftrag des Pfarrverbandes Westliches Chiemseeufer die Beschallungsanlage in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erneuern. Nun wurden nochmals Erweiterungen vorgenommen, was dank des modularen Aufbaus mit einer DSP-Audiomatrix als Kern des Systems problemlos vonstatten ging.
Bei der Bestandsaufnahme im Herbst 2019 fanden wir eine klassische 100V-Anlage vor, in der es aufgrund des Alters der Misch- und Endverstärker von teilweise fast 40 Jahren zunehmend zu Tonausfällen und Störgeräuschen während der Gottesdienste kam.
Unser Anspruch war, die Anlage nicht nur technisch auf einen aktuellen Stand zu bringen, sondern auch eine optimale Pegelverteilung und akustische Ortung in Richtung des Altarraumes zu erreichen, was die Errichtung mehrerer Delaylinien bedeutete – bislang waren alle 16 im Kirchenschiff verteilten Lautsprecher parallel geschaltet. Angesichts der knapp dimensionierten Leerrohre und teils direkt unter Putz verlegten Leitungen keine einfache Aufgabe, letztlich aber durch sorgfältige Vorplanung unter Nutzung der Bestandsleitungen dennoch durchführbar.
Zum Einsatz kommen ausschließlich hochwertige Lautsprechersysteme des renommierten Herstellers Seeburg aus Senden/Neu-Ulm, um eine lineare und damit naturgetreue Wiedergabe sowohl bei Sprach-, als auch bei Musikbeschallung zu ermöglichen. Für das Haupt-Kirchenschiff wurden L8j Linienstrahler mit 3″-Treibern und Waveguide installiert (montiert an optisch dezenten Wandhaltern aus unserer hauseigenen Schlosserei), die Bereiche auf der Empore sowie darunter mit geringer Deckenhöhe und kurzen Distanzen werden mit i4-Breitbandlautsprechern beschallt, für den Altarraum kommen als Monitoring i5-Koaxlautsprecher zum Einsatz.
Der Organist wird über eine Funkstrecke mit einem unbearbeiteten Direktsignal versorgt, um für zeitgenaue Einsätze eine Mithörmöglichkeit ohne Delay zu haben.
Sämtliche Ein- und Ausgänge werden in einem BSS BLU-100 Matrix-Prozessor bearbeitet und geroutet, die Verstärkung erfolgt über 4-kanalige LAB Endstufen. Aufgrund der Umschaltmöglichkeit der Ausgänge für 70/100V-Betrieb konnte auch der bestehende Übertrager für die Induktionsschleife aus dem neuen System versorgt werden. Die Anzahl der Ausgänge wurde mittels eines BLU-BOB auf 16 erhöht, um eine Mithörmöglichkeit in der Sakristei sowie einen Recording-Ausgang zu realisieren. Somit steht nun eine frei parametrierbare 12×16-Matrix zur Verfügung.
Die Lautstärkeregelung der Eingänge erfolgt über ein von uns speziell nach den dortigen Bedürfnissen entwickeltes Bedienpanel mit klassischen Drehpotentiometern, die über GPIs eingelesen werden und in VCA-Manier die entsprechenden DSP-Parameter steuern. Für Chorproben oder musikalisch gestaltete Gottesdienste wurden Zuspielmöglichkeiten über CD, USB und Bluetooth vorgesehen sowie Anschlussmöglichkeiten für ein externes Mischpult. Eine Bassunterstützung bei Instrumentalvorträgen kann über einen optional anschließbaren, mobil bereitgehaltenen GSub1001 realisiert werden.
Als Mikrofone kommen für Ambo, Priestersitz und Kantor Sennheiser ME34 zum Einsatz, der Altar wird mittels einer MEB114 Grenzfläche mikrofoniert. Zwei Funkstrecken mit hochwertiger Kondensatorkapsel, um im Fall der Fälle auch größere Chöre aus der Distanz mikrofonieren zu können, runden das multifunktionale System ab.